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16.07.2008
Kritik mit Methode?
Forschungsmethoden und Gesellschaftskritik -
Allzu häufig in der Wissenschaft werden die bestehenden Verhältnisse alternativlos gedacht. Das erleichtern Methoden, die vorgeben, objektive oder neutrale Ergebnisse zu erzielen. Zu welchen Methoden greift man, wenn man einen anderen Anspruch hat?
Der Vortrag - mit Präsentation des gleichnamigen Sammelbandes - beleuchtet das Verhältnis von sozialwissenschftlichen Forschungsmethoden und Gesellschaftskritik. Einige Methoden beanspruchen für sich per se "kritisch" zu sein. Das drücken Namen aus wie Kritische Diskursanalyse. Andere haben möglicherweise ein besonderes gesellschaftskritisches Potenzial. Diese sollen vorgestellt und auf ihren Kritikbegriff hin befragt werden. Doch kritisches Forschen erfordert weitere Überlegungen: Welchen Zwecken dient die Forschung? Wie gestaltet man das Verhältnis zu den "Beforschten" ohne es zu einem rein instrumentellen verkommen zu lassen? Welche anderen ethischen, datenschutzrechlichen und forschungsimmanenten Gütekriterien sind anzulegen? Kritische Wissenschaft will Macht und Herrschaft, Gewalt und Unterdrückung, Unfreiheit und Ausschließung aufdecken und bietet dafür ihre eigenen Zugänge und Methoden an. Mit kritischer Forschung wird versucht zu zeigen, dass nicht alles so ist, wie es scheint und nicht alles so bleiben muss, wie es ist. Die Referenten beleuchten allgemeine Aspekte der Thematik und verdeutlichen diese an konkreten Beispielen aus dem Buch und der Forschungspraxis.
mit
Dr. Peter Ullrich (Kulturwissenschaftler/Soziologe), Wisenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Leipzig
Daniel Bartel (Dipl.Psych., Berater) Mitarbeiter des Antidiskriminierungsbüro Sachsen
in Zusammenarbeit mit dem StuRa der Uni Leipzig, SDS Leipzig und der Engagierten Wissenschaft e.V.
Das Buch steht als freier Download bereit unter http://www.rosalux.de/cms/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Texte-42.pdf
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