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09.04.2003
Saddam - und dann?
Irakische Oppositionelle diskutieren über Krieg, Frieden und Befreiung
Sabih Al-Hamdani (Exil-Iraker), Aras Marouf (Exil-Irakerin), Hamadamin Dalawa (Kurdische Demokratische Partei), Shakh Sangnas (Patriotische Union Kurdistan) - Moderation: Thomas Uwer
Was kommt, wenn Saddam fällt? Glaubt man der Bundesregierung, dann folgt ein Flächenbrand in ganz Nahost. Kurden werden einen Staat gründen und mit der Türkei in Krieg geraten, Islamisten werden zum Djihad aufrufen.
Fragt man die irakische Opposition, so stellt sich die Sache allerdings anders dar. Nach über dreißig Jahren Diktatur hoffen sie nunmehr auf einen grundlegenden Wandel im Irak, und mit ihnen hoffen all jene Iraker, die sich frei äußern können – fast vier Millionen Menschen im kurdischen Nordirak und etwa ebenso viele im erzwungenen Exil. Für sie ist der Sturz Saddam Husseins die unabdingbare Voraussetzung für jede Besserung in der Region.
Exilorganisationen, Parteien und unabhängige Oppositionelle haben sich im Dezember erstmals in London, im März erneut in Salahadin in Irakisch-Kurdistan getroffen, um über die Zukunft eines demokratischen Irak nach Saddam Hussein zu diskutieren. Das Konzept, auf das sich die Parteien dort geeinigt haben, scheint klar: Nicht weniger als eine vom Volk gewählte Regierung mit parlamentarisch kontrollierten Organen und Institutionen und eine grundlegende Neuformulierung des Staatsbürgerverständnisses haben sich die Oppositionsgruppen vorgenommen.
In Deutschland finden diese Vorstöße irakischer Organisationen kaum Resonanz. Während Kurden und Araber, Sunniten und Schiiten, Moslems und Christen im Exil längst auf einer alltäglichen Basis zusammenarbeiten, wird der irakischen Opposition zumeist nur Zerstrittenheit bescheinigt. Iraker kommen dabei kaum zu Wort.
Die Wochenzeitung Jungle World und die Zeitschrift Phase2 laden Sie ein zur Podiumsdiskussion über die Zukunft des Irak mit VertreterInnen der irakischen Opposition.
Jungle World in Kooperation mit Phase2
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