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12.05.2002
Es geht um Israel
Demonstration und Kundgebung in Berlin
8. Mai 1945 – 14. Mai 1948
Kein Vergessen! Solidarität mit Israel!
Nach der bedingungslosen Kapitulation Nazideutschlands am 8. Mai 1945 begann für die jüdischen Überlebenden, die Konzentrationslager, Exil, Widerstandskampf und Illegalität überstanden hatten, die Suche nach einem Ort, der wirkungsvollen Schutz vor Antisemitismus bieten könnte. In einer nationalstaatlich organisierten Welt, in welcher der Antisemitismus zuerst trotz und dann wegen Auschwitz weiterweste, lag es nahe, zu diesem Zweck einen eigenen Staat zu gründen. Zwar gab es die zionistische Bewegung schon zuvor, die Gründung des Staates Israel am 14. Mai 1948 aber war vor allem eine Konsequenz aus der Shoah.
54 Jahre später ist Israel bedroht wie seit seiner Gründung nicht mehr. Es ist nicht nur der palästinensische Terrorismus und die Bedrohung durch die arabischen Staaten: die gefährlichste politische Bedrohung für Israel ist aktuell die Europäische Union. Europa hofiert unter deutscher Führung die Feinde des jüdischen Staates wie Hussein, Al-Assad und Arafat und bedient damit eine europäische Öffentlichkeit, die sich in anti-israelischen Attacken überschlägt. Seit dem Beginn der “Al-Aksa-Intifada” im Oktober 2000 geht eine Welle der antisemitischen Gewalt durch Europa und die übrige Welt, und ihre Akteure können sich auf eine gesellschaftliche Akzeptanz verlassen, die an die Dreißigerjahre gemahnt. Auf der UNO-Konferenz gegen den Rassismus in Durban ließen die europäischen Staaten es zu, daß die Veranstaltung zu einem Tribunal gegen Israel wurde. Die antiisraelische Stimmungsmache geht einher mit Verständnis für noch die grausamsten Auswüchse des islamischen Faschismus. Europa unterstützt die reaktionärsten Regimes im arabischen Raum und konkurriert mit den USA um den Einfluß in der Region; während einige europäische Staaten dabei billigend in Kauf nehmen, daß die Schwächung der amerikanischen Position auch die Schwächung Israels bedeutet, geht es für Deutschland immer noch um die “Vergangenheit, die nicht vergehen will” (Ernst Nolte).
57 Jahre nach dem 8. Mai 1945 existiert in Deutschland ein Antizionismus, der meint, die Lehren aus der Vergangenheit gezogen zu haben und deswegen umso ungezwungener das antisemitische Ressentiment ausspricht: Normalität heißt dann die Befreiung von den eingebildeten Fesseln der Vergangenheit.
Die israelische Militäraktion nach dem Pessach-Massaker wurde und wird in den meisten Medien vollkommen einseitig pro-palästinensisch dargestellt. Dazu gehört auch ein Antiamerikanismus, der nach dem 11. September die selbstverständlich gebotene Solidarität mit den angegriffenen Vereinigten Staaten schnell zur Disposition stellte. Das islamistische Massaker vom 11. September wurde hingegen als Chance verstanden, sich von den USA gerade bezüglich der Nahost-Politik abzusetzen.
Die Gründung des Staates Israel war eine Konsequenz des Ende des Nationalsozialismus und des Sieges der Anti-Hitler-Koalition. Die von der deutschen Politik seit Jahren geforderte “Enttabuisierung” des deutsch-israelischen Verhältnisses zielt darauf, diese Konsequenz einzuebnen: Außenminister Fischer sorgte dafür, daß die Waffenexporte für Israel ausgerechnet in einer Situation der Selbstverteidigung eingestellt werden, und Bundeskanzler Schröder kann sich schon deutsche Soldaten im Nahen Osten vorstellen. Dagegen richtet sich unser Protest, mit dem wir zugleich an den 8. Mai 1945 und den 14. Mai 1948 erinnern.
Gegen Antisemitismus, Nationalismus & Antiamerikanismus!
Fahrt zur Demonstration und Kundgebung am Sonntag, 12. Mai 2002, 11 Uhr vor dem Auswärtigen Amt, Werderscher Markt, Berlin-Mitte!
Infos zu Mitfahrgelegenheiten u.a. unter: buendnis-israel@gmx.de
aktuelle Infos zur Demonstration/Kundgebung unter: http://www.israel-solidaritaet.com
lokaler Aufrufer: Bündnis Es geht um Israel Leipzig
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