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24.04.2001
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20 Jahre Plakate autonomer Bewegungen
Politische Plakate dienen der Kommunikation, der Selbstdarstellung, der Information, der Mobilisierung. Sie kleben an Häuserwänden, Stromkästen und Küchenwänden und gehören neben Demonstrationen zu den am deutlichsten sichtbaren Zeichen der Bewegungen. Neben ihrer eigentlichen Funktion - Mitteilung im öffentlichen Raum zu sein - sind sie aber gleichzeitig auch Ausdruck der jeweiligen Bewegung. Politische Plakate spiegeln in ihrer Wort- und Bildersprache die Überzeugungen, Traditionen und Gedanken(losigkeit) der AktivistInnen wider. Sie verraten viel über das Denken der AktivistInnen und die Motivationen der Bewegungen. Die Bilder, mit denen Plakate arbeiten, um plakativ zu sein, zeigen oft in besonderer Weise Ängste, Begehren und Wünsche der AktivistInnen. So eröffnen die Plakate einen Zugang, der sich nicht in Flugblatttexten oder sonstigen schriftlichen Zeugnissen finden lässt. Einige von ihnen verraten mehr über Sinn und Unsinn, der einmal verzapft wurde, als jeder noch so gute Text es vermag. Dabei mutet es paradox an, dass die "schlechten" Plakate oft aussagekräftiger über besagten Sinn und Unsinn sind als die, die wir auch heute noch "gut" finden.
Markus Mohr, Mit-Herausgeber des gleichnamigen Buches, analysiert über 100 Plakatmotive aus den unterschiedlichsten Teilbereichsbewegungen. Damit reißt er gleichzeitig die Geschichte der jeweiligen Bewegung an und zeigt deren unterschiedlichen Motivationen, Positionen und Überzeugungen.
Nach einem allgemeinem Teil gibt es - aktuell passend - noch ein Special zu den Plakaten der Anti-AKW-Bewegung. Durch die intensive Auseinandersetzung mit den Motiven dieser Teilbereichsbewegung lassen sich auch Schlüsse und Analogien zu den Plakaten anderer ziehen.
Aloa L.E. im Anti-Atomnetzwerk Sachsen und Bündnis gegen Rechts Leipzig
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