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ARCHIV [EVENTS]
The antiolympische Veranstaltungreihe is (fast) over: Eine kurze Zusammenfassung ...
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28. Februar 2004 / 20.00 Uhr / Conne Island |
BEVOR ES ZU SPÄT IST >> Eine anti-olympische Veranstaltungsreihe
Infoveranstaltung
mit dem AOK-Berlin
über die Aktivitäten zur Verhinderung von OLympia 2000 mit Videovorführung
anschließend: Party "Fatal Error - The Game is over"
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Dienstag, 17. Februar 2004 / 20.00 Uhr / Conne Island [Koburger Str. 3] |
BEVOR ES ZU SPÄT IST >> Eine anti-olympische Veranstaltungsreihe
SPORT IST MORD?
Diskussionsveranstaltung zu Sportideologie, Leistungswahn und dem Verhältnis von Nationalismus + Olympia
Es treten gegeneinander an:
BGR Leipzig und Martin D.
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Dienstag, 03. Februar 2004 / 20.00 Uhr / LIWI |
BEVOR ES ZU SPÄT IST >> Eine anti-olympische Veranstaltungsreihe
"Leipziger Freiheit" und andere Märchen /
Wie Olympia die Leipziger Szene smashen wird ...
Eine Veranstaltung des AOK_Leipzig zu Überwachung / Vertreibung / Repression und Olympia in Zusammenarbeit mit re:sistencia und friends
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Dienstag / 27. Januar 2004 / 20.00 Uhr / MB |
BEVOR ES ZU SPÄT IST >> Eine anti-olympische VeranstaltungsreiheOlympia 2012: 10 Jahre Vorsprung in der Stadtentwicklung - Chance oder Drohung?
Veranstaltung mit Matthias Bernt aus Leipzig zu Stadtentwicklung und Olympia in Zusammenarbeit mit der LSG und dem Linxxnet
"Mit Olympia kann Leipzig zehn Jahre Stadtentwicklung überspringen." so und ähnlich lauten die Versprechen, mit denen die Leipziger Stadtentwicklung Stimmung für Ihre Olympiabewerbung macht. Warum das so sein soll, was dahinter steht und ob das überhaupt zutrifft, wird bislang kaum diskutiert.
Matthias Bernt, Politologe und Lehrbeauftragter an der Universität Leipzig, geht am 27. Januar 2004 den Argumenten auf den Grund. Er analysiert die Auswirkungen der Olympiaprojekte auf die Leipziger Stadtentwicklung und diskutiert Risiken, Probleme und Nachteile, von denen bis jetzt kaum in der Öffentlichkeit die Rede ist.
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Mittwoch, 03.Dezember 2003 / 20.00 Uhr / Conne Island |
BEVOR ES ZU SPÄT IST >> Eine anti-olympische Veranstaltungsreihe
Veranstaltung mit Martin Krauß [Jungle World]:
OLYMPIA - EINE POLITISCHE GESCHICHTE
In Deutschland hält man die Olympischen Spiele gerne für etwas, das leicht, heiter und vor allem frei von Einflüssen der bösen Welt daherkomme. Wenn über die von der BRD (1980) und der DDR (1984) mit getragenen Boykotte gegen die Olympischen Spiele berichtet wird, so schwingt gerne das Bedauern mit, dass sich damals "die Politik in den Sport" eingemischt habe. Ganz so, als habe jemand Zitronensaft in ein Glas Rotwein gespritzt.
Dabei könnte man doch, wenn man nur wollte, den Sport und die Olympischen Spiele als feines Beispiel der Geschichte der bürgerlichen Gesellschaft und ihres Verhältnisses zum Staat verwenden.
Grob lässt sich die Olympische Geschichte in drei Etappen unterteilen:
- Von 1896, ihrer ersten Austragung in Athen, bis etwa Anfang der dreißiger Jahre, also bis zu den Spielen 1932 in Los Angeles und allerspätestens bis zu den Nazispielen 1936 in Berlin, waren die Olympischen Spiele nichts bedeutendes: Zunächst waren sie ein Zusammentreffen von spinnerten und sportelnden Gentleman. Nur allmählich durften Frauen dazu stoßen, und auch Arbeiter waren beinah selbstverständlich nicht gelitten. Organisatorisch waren sie eng verbunden, ja Beiwerk, der Weltausstellungen, die 1851 erstmals stattfanden und eine Leistungsschau der kapitalistischen Nationalökonomien darstellten.
- Mit der Konstituierung des Weltmarkts, dem Aufstieg der fordistischen Massengesellschaft und dem keynesianischen Staat wurden auch die Olympischen Spiele zu Weltereignissen. Der Sport und die spezifisch olympische Inszenierung des Sports passten wunderbar zur Selbstinszenierung von Staaten. Spätestens 1936 nutzten die Nazis, die 1931 die Spiele noch als kosmopolitisch bekämpft hatten, dieses Weltereignis zu ihren Zwecken: Besondere Inszenierungen wie der olympische Eid, das olympische Feuer bis hin zur Nationenwertung wurden 1936 eingeführt.
Diese staatlich finanzierte Durchführung der Olympischen Spiele gelang in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg gut: 1956 konnte etwa Australien durch die Spiele in Melbourne seinen Platz in der zusammengewachsenen Welt dokumentieren, 1960 und 1964 konnten mit Japan und Italien zwei früher faschistische Staaten ihre Normalität beweisen - ein Projekt, das die BRD 1972 auch versuchte. Und 1968 veranstaltete mit Mexiko erstmals ein Land aus dem so genannten Trikont die Spiele. Die Krise des fordistischen Akkumulationsmodells und seiner politischen Regulierung Mitte der siebziger Jahre ließ auch die Olympischen Spiele in Krise geraten: 1976 ritt sich das kanadische Montreal in die kommunale Pleite, und für 1980 fand sich kaum noch ein Ausrichter: Das Internationale Olympische Komitee war förmlich gezwungen den ungeliebten Kandidaten Moskau aus der Sowjetunion zu akzeptieren. Und für 1984 fand sich in Anbetracht der weltweiten Krise der Staatsfinanzen gar niemand mehr, der zu den Bedingungen des IOC die Spiele organisiert hätte. Das IOC war gezwungen das Modell aus Los Angeles von privatkapitalistisch finanzierten und organisierten Spielen zu akzeptieren. Die Spiele von 1984 schlossen mit Gewinn ab und markierten den Übergang weg vom Staatsspektakel hin zur kapitalistischen Veranstaltung.
- Seit 1984 sind die Olympischen Spiele mehr oder weniger privat finanziert. Konnte man also in der langen Periode ihrer staatlichen Organisation noch davon sprechen, dass sie einer wie auch immer politisch regulierten Infrastrukturpolitik entsprächen (dass also Berlin sein S-Bahn-Netz und München sein U-Bahn-Netz den jeweiligen Olympischen Spielen verdankt oder dass etwa die Olympischen Dörfer nachher für den sozialen Wohnungsmarkt oder Studentenwohnheime verwendet würden), so herrscht seither die Anarchie des Marktes, die sich an Beispielen aufzählen lässt: für die Spiele 1992 in Barcelona wurde ein ganzes traditionelles Arbeiterwohnviertel niedergerissen, für die Spiele 1996 in Atlanta wurden sämtliche Obdachlosenheime aus der Stadt entfernt, bei den letzten Winterspielen 2002 in Salt Lake City kam es zu über tausendprozentigen Mietsteigerungen etc.
Die Olympischen Spiele sind Weltereignisse ersten Ranges, mit keinem politischen oder kulturellen Ereignis zu vergleichen. Ihre Einschaltquoten im Fernsehen liegen genauso hoch wie die bei der Berichterstattung über das eingestürzte World Trade Center und höher als die von Princess Dianas Beerdigung. Dieses Weltereignis lässt sich als Hebel für eine modernisierte und den Erfordernissen des Weltmarkts kompatible Stadtmodernisierung bestens nutzen, wobei man sich keine Illusionen über etwaige (grüne, sozialistische oder sozialdemokratische) politische Einflussnahme machen sollte.
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Sonntag / 30. März 2003 (20 Uhr) in der "Galerie für zeitgenössische Kunst" |
2012 - Spiele ohne uns / Veranstaltung mit dem Anti-Olympischen Komitee Leipzig
Olympia war und ist ein Sportevent das Millionen von Menschen anspricht. Für den Leistungssportler stellt es die größte sportliche Herausforderung dar, der Konsument kann seinen Idolen nachfiebern, und die austragende Stadt tritt ebenfalls in die oberste Liga ein. Da bekanntlich nicht alles Gold ist was glänzt, wollen wir das "Anti-Olympische Komitee" eine Veranstaltung unter dem Motto "Nolympia" durchführen. Bei dieser Podiumsdiskussion werden die Bewerbungszustände dieser Stadt erörtert, Erfahrungen der aktuellen Anti-Olympia-Bewegung ausgetauscht und eine Kritik an der bürgerlichen Sportideologie formuliert.
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Mittwoch / 12. März 2003 (19 Uhr) / Conne Island |
Was bedeutet Olympia für die Stadtentwicklung
Wenn der Bau-Beigeordnete Lütke-Daldrup tönt, dass "Leipzig durch Olympia zehn Jahre Stadtentwicklung überspringen könne", dann ist das wohl eher als Drohung zu interpretieren. Olympia verspricht mehr Arbeitsplätze, neue Wohnkomplexe in Lindeanu und eine bessere Infrastruktur - für die jetzt schon benachteiligten Einwohnern von Leipzig wird das aber wohl eher höhere Mieten, steigende Lebenshaltungskosten und noch weniger Mittel für ihre Bedürfnisse bedeuten. Olympia steht damit exemplarisch für eine kapitalistische Standortlogik, bei der die Bevölkerung einer Stadt zur Geisel für den interkommunalen Wettbewerb ihrer Eliten wird. Warum Olympia für leipzig's Bevölkerung eher "Fluch" als "Segen" ist, soll Gegenstand unserer Veranstaltung sein.
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Mittwoch / 5. März 2003 (19 Uhr) / Conne Island |
Veranstaltung mit den ehemaligen Initiatoren der Berliner Anti-Olympiabewegung (1992)
Die VertreterInnen des ehemaligen Antiolympischen Komitee Berlin werden von ihren Erfahrungen der Anti-Olympia-Kampagne 1992 berichten. Wie war die Bewegung strukturiert, welche Aktionsformen vereinigten sich, die Ziele, wie auch die Konsequenzen werden vorgestellt. Welche Impulse konnte eine radikale Linke den Protesten geben und was für ein Resümee ziehen die ehemaligen Nolympia-Aktivisten aus ihrer Arbeit. Wir hoffen anschließend, die besonders wunden Punkte unserer Bewerberstadt herauskristalisiert zu wissen und in einer Diskussion über weitere Aktionsformen diskutieren zu können.
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Mittwoch / 19. Februar 2003 (19 Uhr) / Conne Island |
Sport und Turnen - Füllt Gräber und Urnen!
Veranstaltung mit Dieter Bott (Soziologe aus Düsseldorf)
Gegen die Marter- und Folterinstrumente in den Turnhallen (Barren, Reck, Pferd und Bock) und den deutsch-nationalen Sportlehrer, der 1936 schon dabei war, formulierte sich 1968 die kritik an hochgezüchteten Fachidioten und am Leistungsprinzip: "Vögeln statt Turnen!" propagierte Günter Amendt und der Ardorno-Schüler und heutige Fussball-Fan-Forscher Dieter Bott.
Als Trost und Ersatz, als Kitt und Ventil, als "Seufzer der bedrängten Kreatur" (Marx) löst der Sport die Religion ab. Mit-Machen! Mit-Laufen! Mit-Fiebern! Mit-Regieren! Mit-Bombadieren! DER FAN (egal von was) ist der erwünschte Staatsbürger von heute. Von Dieter Bott erwarten wir eine herzhafte Polemik und unsportliche Attacken gegen die systemstabilisierenden Faktoren des zum Sport verkommenen Spiels und den inhumanen Spitzensport. Weiterhin wird er von den aktuellen anti-olympischen Protesten in Frankfurt / M. und Düsseldorf berichten.
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