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organisiert von der Leipziger übergreifenden Arbeitsgruppe Delitzsch |
In Delitzsch und Umgebung existiert ein bedrohliches Neonaziproblem. Deshalb ist dringendes Handeln ein Gebot der Stunde. Wir wollen nicht länger dulden, daß das Problem vor Ort heruntergespielt wird.
Deshalb rufen wir gemeinsam zu einer Aktion auf, die ein deutliches Zeichen gegen die Neonazis setzen soll. Eine Demonstration ist dafür ein geeignetes effektives Mittel, wenn auch bei weitem nicht das einzige, denn nur das Stattfinden und die Bündelung einer Vielzahl von Initiativen und Aktionen zu einer Art konzertierten Aktion kann letztlich zum Erfolg führen.
Es geht uns mit der Demonstration darum, den Neonazis nicht die Straßen von Delitzsch und Umgebung zu überlassen. Wir sind der Meinung, die Lösung des bestehenden Neonaziproblems auf den Straßen und in den Wohnvierteln darf nicht allein der Polizei und den zuständigen Ordnungsbehörden überlassen werden. Das wäre ein falsches gesellschaftliches Signal in Richtung Neonazis. Gerade wir müssen öffentlich aktiv werden, uns einmischen und unseren Protest und Unmut bekunden. Das heißt, wir dürfen auch nicht verschweigen, welche Fehler die verantwortlichen lokalen Behörden und Politiker begingen und die entstandene Situation mit zu verantworten haben. Gerade deshalb rechnen wir auch mit ihrer aktiven Beteiligung.
Der Neonazismus heute kommt aus der Mitte der Gesellschaft. Auch die Nazibewegung der 20er und 30er Jahre fiel nicht vom Himmel, sondern entstand inmitten der Bevölkerung.
Die Geschichte lehrt uns, daß wir Rassismus, Antisemitismus und nazistische Tendenzen in der Gesellschaft nicht ignorieren dürfen und nicht tatenlos zusehen können, wenn die menschenverachtende Ideologie sich in den Köpfen der Menschen festsetzt. Die, die wir allzu leichtfertig als "Rechte" bezeichnen, ensprechen genau jenen Nazis, die wir aus den Gechichtsbüchern kennen: sie sind fanatisch, intolerant, menschenverachtend und brutal.
Wir denken, daß es inzwischen nicht mehr darum geht, den Anfängen zu wehren, sondern darum, ein gesellschaftlich schwerwiegendes Problem ernst zu nehmen und dagegen aufzutreten.
Dieses Problem hat Namen und Adresse. Es äußert sich in Delitzsch seit Monaten in einer besonders gewalttätigen, aggressiven und brutalen Art und Weise. Und das konnte in Delitzsch und Umgebung nur geschehen, weil viel zu lange weggeschaut, geschwiegen und verharmlost wurde.
Es ist längst Zeit zum Handeln. Beteiligen Sie sich deshalb mit uns gemeinsam an der Demonstration gegen Neonazismus, Rassismus und Antisemitismus in Delitzsch.
Solidarisieren Sie sich mit den zahlreichen Opfern der Naziübergriffe.
Delitzsch, den 27. September 2000
Demonstration am Samstag, d. 04. November 2000 in Delitzsch
Beginn: 13 Uhr, Bahnhof Delitzsch
Erstunterzeichner: MdL Falk Neubert PDS, Leipziger Arbeitsgruppe Delitzsch, Antifa-Gruppe Delitzsch, die Anderen e.V. Delitzsch, Tageszeitung junge Welt, Lothar Bisky PDS-Bundesvorsitzender, MdB Ulla Jelpke PDS, MdB Angela Marquardt PDS, Ralf Hron DGB-Landesjugendsekretär Sachsen, DGB-Jugend Sachsen, Bündnis gegen Rechts Leipzig, MdB Carsten Hübner PDS, MEP Andre' Brie PDS, Landesvorstand der PDS Sachsen, Stefan Grunwald Bundesjugendreferent der PDS, MdB Annelie Buntenbach Bündnis 90/Die Grünen, PDS Ortsverband Delitzsch, MdL Heiko Hilker PDS, MdL Ingrid Mattern PDS, MdL Peter Porsch PDS, VL Leipzig, MdL Mathias Gärtner PDS
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